Ganz egal, was dein Job, dein Karrierelevel oder deine Position ist: Hier erfährst du, warum du dir einen Mentor besorgen solltest. Außerdem: Was einen guten Mentor ausmacht und wie du ganz leicht die richtige Person als Mentor für dich finden kannst. Du erfährst 5 erprobte Wege, wie man den richtigen Mentor finden kann.
Voraussichtliche Lesedauer: 13 Minuten
Höre hier die Podcast-Folge zum Thema „Mentor finden“ im B2B! Podcast:
In letzter Zeit höre im immer öfter, dass Menschen aus meinem Bekannten- oder Freundeskreis sich gerne einen Mentor an ihre Seite holen möchte. Die Frage lautet dann in etwa so:
Ich suche für mich eine Art Mentor, der oder die mich beraten kann, wie ich am schnellsten mein Produkt auf die Straße oder meine Karriere nach vorne bringe. Ich suche jemanden, der selbst schon mal gegründet hat, von dessen Erfahrung ich profitieren kann und mit dem ich mich regelmäßig austauschen kann. Fällt dir da wer ein?
Ich finde, das ist eine super Frage. Ich bin selbst großer Fan davon, die richtigen Mentoren an seine Seite zu holen. Ganz egal, ob man Unternehmer, Angestellter, Führungskraft, Student, Azubi oder was auch immer ist!
Was ist ein Mentor?
Unter einem Mentor versteht man allgemein eine erfahrene Person, die ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen an einen Mentee, eine noch unerfahrene Person, weitergibt und ihn begleitet auf seinem beruflichen Weg.
Dabei unterstützt der Mentor seinen Schützling in unterschiedlicher Hinsicht in seiner beruflichen und persönlichen Entwicklung und steht mit Rat und Tat zur Seite.
Ein Mentor …
- gibt Expertenratschläge, teilt Meinungen und Ideen mit dir.
- erkennt deine Stärken und Schwächen und hält dir den Spiegel vor.
- lässt dich von seinem Netzwerk profitieren und eröffnet dir dadurch ggf. Karrieremöglichkeiten.
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Wer eignet sich als Mentor?
Wie findet man den richtigen Mentor? Stop … bevor du dir diese Frage stellst, beschäftige dich kurz damit, wen oder was du eigentlich genau suchst oder brauchst. Wie und in welchem Bereich soll dir der Mentor konkret helfen? Dazu unten in diesem Artikel mehr.
Als Mentor eignen sich meist verschieden Arten von Menschen. Sie sollen dich beruflich wie persönlich weiter nach vorne bringen und als eine Art Vorbild dienen.
Finden lassen sie sich beispielsweise unter
- Kollegen
- Vorgesetzten
- Brachenexperten
- Fachexperten
- Insidern
- Freunden
Einen Mentor finden: Meine persönliche Erfahrung
Zunächst mal: Was ist eigentlich meine eigene Erfahrung mit Mentoren? Warum kann ich dazu überhaupt etwas sagen?
Mein erster wirklicher Mentor, war unser Mentor in unserem Startup Familonet: Dr. Jarg Temme. Von ihm als erfahrenen Unternehmer haben meine beiden Mitgründer und ich sehr stark profitiert. Ganz egal, ob es um Finanzierungsrunden, die Produktentwicklung, Sales oder Marketing ging. Es war stets total wertvoll, regelmäßig den Spiegel vorgehalten zu bekommen und neue Impulse zu erhalten.
Zudem bin ich seit Jahren Mitglied meiner Mentoring-Gruppe, genannt Accountability-Group, bei einem großen weltweiten Unternehmer-Netzwerk. Auch hier ist das Prinzip, dass 9 Unternehmer regelmäßig untereinander ihre wertvollen Erfahrungen zu beruflichen und persönlichen Themen teilen und dadurch alle Mitglieder gemeinsam wachsen.
Seit Anfang 2020 organisiere ich eine eigene Mastermind Mentoring-Gruppe , in der großartige Gründer, Unternehmer, Selbstständige und Führungspersönlichkeiten sich gegenseitig unterstützen, um ihre persönlichen und beruflichen Ziele zu erreichen, voneinander zu profitieren und gemeinsam ordentlich etwas zu erreichen. Falls du dich für die Teilnahme interessierst, findest du hier mehr dazu.
Ich selbst bin Mentor für einige Unternehmer und Startups, zum Beispiel im Rahmen des Founder Institute aus dem Silicon Valley und neuerdings auch im APX Startup Accelerator von Porsche und Axel Springer.
Immer wieder kontaktieren Teams und fragen mich nach Mentoring. Ich bin natürlich gerne für junge Gründer da, weil ich mich selbst noch erinnere, wie wir damals bei unserer Gründung von den Ratschlägen erfahrener Unternehmer profitiert haben.
Diese Fragen musst du stellen, um den richtigen Mentor zu finden
Wie gesagt, es ist ganz egal, auf welcher Stufe deiner Karriere du dich gerade befindest – ein Mentor wird dich weiterbringen, dich schneller zu deinen Zielen führen und dir Erfolg bringen! Lass uns gemeinsam dafür sorgen, einen oder mehrere Mentoren für dich zu finden.
Dabei musst du dir zunächst einmal über zwei grundsätzliche Fragen im Klaren sein:
Frage 1 um den richtigen Mentor zu finden: Soll dein Mentor Coach oder Trainer sein?
Ein Mentor ist im Optimalfall eine Person, die das was du erreichen möchtest, bereits erreicht hat. Das kann sowohl für deine persönlichen und privaten oder auch für deine beruflichen Ziele gelten.
Ein Mentor kann ein Coach für dich sein. Dann gibt er dir wenig bis gar kein inhaltliches Feedback zu deinen Herausforderungen, sondern stellt eher Fragen und hält dir den Spiegel vor. Er wird dich so deinen eigenen Weg selbst finden lassen.
Ein Mentor kann aber auch Trainer für dich sein. Das bin ich zum Beispiel eher für meine Mentees. Für Coaching bin ich etwas zu ungeduldig. Ich teile lieber direkt meine Erfahrungen und gebe konkrete Tipps, wie ich die Ziele und Herausforderungen meiner Mentees angehen und lösen würde.
Gehe einmal in dich und frage dich, ob du lieber einen Coach oder einen Trainer als Mentor an deiner Seite haben möchtest.
Frage 2 um den richtigen Mentor zu finden: Willst du einen oder mehrere Mentoren haben?
Die Frage, ob man einen oder mehrere Mentoren haben sollte, habe ich schon mit vielen erfolgreichen Menschen diskutiert. Fakt ist: Alle solche Menschen haben einen oder mehrere Mentoren.
Die am weitesten vertretene Meinung ist, dass man sich einfach zu jedem Thema, das einen beschäftigt, eine spezielle Person suchen soll, die genau dieses Thema schon einmal erfolgreich gemeistert hat.
Du kannst und solltest sogar durchaus mehrere Mentoren haben!
5 Wege die richtige Person als Mentor zu finden
1. Umgib dich mit den richtigen Menschen
Fang noch heute an, dich mit genau den Menschen zu umgeben, die jene Dinge bereits erreicht haben, wo du hinwillst. Frei nach dem Sprichwort: Sei immer der dümmste im Raum!
Denn du weißt ja: Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen man sich am meisten umgibst.
Bis du einige potenzielle Mentoren in deinem Netzwerk hast, nutze auch erstmal Content, zum Beispiel Podcasts, Artikel, Videos und Online-Kurse von Menschen, die deine Ziele bereits erreicht haben, wenn du sie noch nicht persönlich kennst.
Ich verspreche dir: Mit der Zeit wirst du immer mehr persönlichen Kontakt mit Menschen bekommen, die Mentoren für dich werden können.
Ich weiterer kleiner Trick von mir: Halte deine Augen stets offen, wenn du eine neue Person kennenlernst, ob sie dein Mentor werden könnte. Mache dir eine Liste in deiner Notes App, welche Menschen als deine Mentoren für dich infrage kommen könnten. Verabrede dich regelmäßig mit ihnen zum Kaffee, Mittag- oder Abendessen.
2. Kauf dich ein und komm so an den richtigen Mentor
Menschen, die schon Erfahrungen gemacht haben im Leben, die etwas erreicht haben, geben ihr Wissen unter Umständen gerne an andere weiter. Sie wissen, dass ihr Erfahrungsschatz viel wert ist und machen dann häufig genau daraus ein neues Businessmodell für sich: Sie verkaufen ihr Wissen aktiv.
Sich dann bei solchen Leuten einzukaufen, ist eine gute Möglichkeit sich weiterzubilden und den richtigen Mentor zu finden.
Es gibt natürlich unterschiedlichste Möglichkeiten. Man kann diese Personen einfach fragen: „Hey, was kostest du mich, wenn wir uns ein Mal die Woche oder ein Mal im Monat für eine Stunde zusammensetzen?“ Oft kann man z.B. auch Mitglied in einer Mastermind-Runde von diesen Leuten werden.
Viele haben auch einen spezielles Wissensprodukt rausgebracht. Beispielsweise ein Online-Training, ein Coaching etc.
Sich in solche Programme einzukaufen, ist sicherlich der schnellste und einfachste Weg, um persönlich von dem Wissen, den Erfahrungen und den Fehlern, die diese Leute schon gemacht haben, zu profitieren. Das ist ein Investment, das sich in aller Regel sehr lohnt!
Wie gesagt: Schaue dir hier gerne einmal mein Programm an, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie so etwas ablaufen kann.
3. Biete dich und deine Arbeitskraft an
Um in das nähere Umfeld eines potenziell richtigen Mentors zu kommen, bietet es sich an für diese Personen zu arbeiten.
Vielleicht kannst du deine Arbeitskraft umsonst anbieten und ein paar Wochen oder Monate deinen möglichen Mentor dabei unterstützen, sein Ziele zu erreichen. Dazu kann man z.B. ein Praktikum machen oder einen gering bezahlten Nebenjob annehmen. Dafür darf man an der Seite einer inspirierenden Person arbeiten und tagtäglich von ihr lernen. So sieht man genau, wie die Personen denken, handeln, fühlen, arbeiten, wie sie Dinge angehen etc.
4. Biete Expertenwissen
Welche Expertise oder welche Spezialisierung können diese Menschen, die ich gerne als Mentoren für mich gewinnen möchte, sehr gut gebrauchen, um ihre Ziele noch besser zu erreichen? Vielleicht schaffst du es, in dieser einen Sache einfach brillant zu werden und dich zu einem absoluten Experten in diesem Bereich zu entwickeln.
Dann kannst du ganz selbstbewusst auf mögliche Mentoren zugehen und dein Expertenwissen anbieten. Unterstreiche dabei, wie dein Gegenüber seine Ziele dadurch viel schneller, einfacher oder günstiger erreichen kann. So kommst du mit spannenden Personen in Kontakt und kannst als Spezialist für bestimmte Themen deinen Status festigen und gleichzeitig den richtigen Mentor finden und von seinem Wissen und Erfahrungsschatz profitieren.
Zudem baust du automatisch dein Netzwerk aus. Denn wenn sich dein Expertenstatus erst einmal herumspricht, werden immer weitere Leute auf dich zukommen.
5. Beteilige den Mentor an deinem Business
Menschen, die potenziell Mentor für dich sein können, sollen dich trainieren, dich coachen, dir zeigen, wie sie bestimmte Dinge gemacht haben oder wie sie in bestimmten Situationen reagiert haben. Welche Fehler haben sie dabei gemacht und welche Learnings haben sie mitgenommen? Was empfehlen sie?
Im Gegenzug kannst du als Gründer oder Unternehmer deinen Mentor an deinem Business beteiligen. Das kann in Form von Firmenanteilen sein, in Form einer Erfolgspauschale oder einer Umsatzbeteiligung.
So partizipieren sie an dem Erfolg, den du durch sie und ihre Ratschläge erntest. Das Investment, das diese Person in dem Moment in dich tätigt, muss sich fair anfühlen. Die Person wird also an dich und das, was du da gerade auf die Straße bringst, glauben.
Wir haben zum Beispiel in unserem Startup Familonet damals unseren Mentor Jarg in Form von Firmenanteilen beteiligt. Er wusste natürlich nicht, ob diese Anteile jemals einen Wert für ihn haben werden – aber die Geste zählt. Und dann war es für ihn selbstverständlich ein schöner Moment, als Familonet von Daimler übernommen wurde …
Organisiere das Mentor-Mentee-Verhältnis perfekt
Ich habe früher immer gedacht, ich frage die entsprechende Person ganz einfach direkt, ob sie mein Mentor werden möchte.
Ich habe dann aber gelernt: So geht das leider nicht. Erfolgreiche Personen sind viel beschäftigt und bekommen sehr oft, genau diese Frage zu hören. Selbst, wenn sie es gerne würde, können sie solche direkten Anfragen in der Regel nicht mit “Ja klar!” beantworten.
Die bessere Strategie besteht aus zwei wichtigen Punkten:
- Das Mentor-Mentee-Verhältnis muss organisch entstehen.
- Es verursacht dem Mentor so wenig Arbeit und Umstände wie möglich.
Dazu möchte ich dir einmal zusammenfassen, was Tim Ferriss dazu in einem seiner Podcasts empfiehlt:
- Man muss sich einen Mentor organisch und langsam aufbauen.
- Man sollte niemals direkt nach Mentorship fragen, am besten das Wort Mentor gar nicht nutzen: Dies kann Mentoren abschrecken, weil sie fürchten, dass der Zeitaufwand zu groß wird.
- Schicke einfach ab und zu, nicht zu oft, ganz konkrete Fragen an die Person, die du gerne als Mentor hättest.
- Wichtig: Zeige der Person immer ganz genau, was du zur Lösung deiner Frage schon ausprobiert hast. Frage ihn, was seine Empfehlung ist. Denke daran: Du musst die Person stets kontaktieren, ohne Druck zu antworten aufzubauen oder gar eine Deadline zu setzen.
So wird sich dann mit der Zeit, Schritt für Schritt ein Mentor-Mentee-Verhältnis ergeben – ohne dass das Wort Mentor auch nur jemals in den Mund genommen werden muss.
Denke Win-Win: Was bietest du deinem Mentor?
Dieser Punkt ist mir wirklich wichtig. Vergiss bitte ab einem gewissen Punkt nicht, deinen regelmäßigen Mentor an deinem Erfolg zu beteiligen.
Natürlich helfen viele Menschen dir anfangs gerne ohne dafür eine Gegenleitung zu erwarten. Aber grundsätzlich solltest du von Anfang an auch deinen Mentoren etwas zu bieten haben, sodass es eine Win-Win-Situation wird. Schließlich wird dein regelmäßiger Mentor signifikant mitverantwortlich für deinen Erfolg sein.
Reverse Mentoring: Digital Native coacht erfahrene Köpfe
Im klassischen Mentoring sind es die erfahrenen Köpfe, die jungen Talenten zur Seite stehen. Beim Reverse Mentoring lernt „Alt“ von „Jung“. Digital Natives stehen hier erfahrenen Führungskräften hilfreich zur Verfügung.
Die geniale Idee dahinter: Auch junge Talente können relevante Informationen an Kollegen weitergeben. In einem Verhältnis auf Augenhöhe wird dabei die Kompetenz in der digitalen Welt gefördert und die Unternehmen werden fit für die Zukunft.
Interessierst du dich für das Thema Mentoring?
Wenn du mehr zu meinem Mentoring-Programm oder meiner Mastermind Mentoring-Gruppe erfahren möchtest, dann melde dich jederzeit gerne bei mir.
Rund ums Thema „Persönlichkeitsentwicklung“ gibt es einige spannende Videos auf meinem YouTube Kanal, zum Beispiel dieses:
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Alle 66 Hacks um von einer guten zur brillanten Entscheider-Persönlichkeit zu werden in diesem E-Book stammen aus meinem Buch „Der Mitarbeiter-Magnet: 302 Hacks für Leader“ (Haufe Verlag), das zum Start auf Platz 1 eingestiegen ist:
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Zuletzt aktualisiert am 24. Februar 2023
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